Vorsorge und Früherkennung

In Deutschland werden von den Krankenkassen für alle Frauen ab 20 Jahren jährliche gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen angeboten.

Hierbei werden äußere und innere Geschlechtsorgane (der äußere Schambereich, die Scheide, die Gebärmutter mit Gebärmutterhals, Eileiter und die Eierstöcke) sowie die Brust untersucht.

Dieses Vorsorgeangebot hilft krankhafte Veränderungen frühzeitig zu erkennen und behandeln. So können dabei gutartige Veränderungen wie Muskelknoten der Gebärmutter (Myome) und Infektionen beispielsweise mit Chlamydien genauso erkannt werden wie eine gynäkologische Krebserkrankung oder deren Vorstufen.

Einladung der Krankenkasse: Im Alter von 20 bis 65 Jahren erhalten gesetzlich Versicherte künftig von ihrer Krankenkasse regelmäßig  alle 5 Jahre eine Einladung zur Teilnahme an dem Früherkennungsprogramm. Anspruchsberechtigte Frauen können auch ohne eine solche Einladung zum Screening gehen.

Die jährlich empfohlene Vorsorge als Leistung der gesetzlichen Krankenkasse umfasst folgende Untersuchungen in Abhängigkeit vom Alter der Patientin:

  • ab dem 20. Geburtstag: Blutdruckmessung, Untersuchung des äußeren Schambereichs, Tastuntersuchung der inneren Geschlechtsorgane (Gebärmutter und Eierstöcke), jährlicher Zellabstrich des Gebärmutterhalses
  • vom 18. bis zum 25. Geburtstag: Urinuntersuchung auf Chlamydien (sexuell übertragbare Bakterien, die durch Infektion der Eileiter zur Unfruchtbarkeit führen können)
  • ab dem 30. Geburtstag: zusätzlich Abtasten der Brustdrüsen einschließlich der umliegenden Lymphknoten
  • ab dem 35. Geburtstag (ohne Altersobergrenze) ist ein kombiniertes Screening auf Gebärmutterhalskrebs vorgesehen, das aus zytologischer Untersuchung und Test auf humane Papillomviren besteht. Dieser sogenannte Ko-Test kann bei unauffälligen Ergebnissen alle drei Jahre erfolgen und bei geringen Auffälligkeiten nach einem Jahr wiederholt werden.
  • Bei auffälligen Befunden besteht bei allen teilnehmenden Frauen Anspruch auf eine Abklärungsdiagnostik. Diese Leistung umfasst unter anderem die Untersuchung mit Kolposkop, gegebenenfalls eine Biopsie und bei Notwendigkeit eine Kürettage sowie die entsprechende Beratung der Versicherten.
  • ab dem 50. Lebensjahr: zusätzlich digitale Untersuchung des Enddarmes und Untersuchung einer Stuhlprobe auf verstecktes Blut sowie Mammographie i.R. des Mammographiescreenings (bis zum Alter von 70 Jahren) alle 2 Jahre
  • ab dem 55. Lebensjahr: Möglichkeit der präventiven Darmspiegelung (als Alternative zur Stuhluntersuchung auf verstecktes Blut)

Krebserkrankungen sind durch die Vorsorge zwar nicht vermeidbar, werden jedoch möglichst in frühen Erkrankungsstadien erkannt und haben daher entsprechend bessere Chancen einer Heilung.

Mammographiescreening, bitte nehmen Sie daran teil !!

Brustkrebs ist in Deutschland mit rund 69.000 Fällen jährlich die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Etwa 17.000 Frauen sterben jedes Jahr an dieser Krankheit. Dabei werden viele Brusttumore erst entdeckt, wenn sie größer als zwei Zentimeter sind. Vorsorge und Früherkennung sind also besonders wichtig. Dafür wurde das Mammographie-Screening in Deutschland bundesweit eingeführt. Hier werden Röntgenaufnahmen Ihrer Brust angefertigt und von Experten auf Hinweise für Brustkrebs begutachtet. Im Laufe der Jahre können die Experten ihre älteren Aufnahmen auch mit den neuen Aufnahmen vergleichen. So können auch kleinste Veränderungen lange bevor sie tastbar sind, entdeckt und behandelt werden. Im Falle eines Falles ist die Behandlung eines kleinen Tumors meist schonender und hat bessere Heilungschancen.

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